Geführter Ausflug in den Doi Inthanon Nationalpark in Chiang Mai
Gespannt warten wir auf unseren Guide, der uns zum Ausflug auf den Doi Inthanon abholen wird. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und so können wir es kaum erwarten, die Schönheit des Nationalparks Doi Inthanon, hoch über den Bergen von Chiang Mai kennenzulernen. Von unserem Hotel in Chiang Mai aus sind es rund 100 Kilometer bis zu unserem Ziel, dem mit 2.565 Metern höchsten Berg von Thailand. Ein Berg, der mit dem Auto, dem Reisebus oder mit dem Roller erreicht werden kann. Unsere kleine Gruppe ist wirklich schon sehr gespannt auf die angekündigten Aussichten und Sehenswürdigkeiten.
Der Weg ist das Ziel
Nach rund 60 Kilometern erreichen wir das Tor zum Nationalpark, es sind noch 40 Kilometer bis zum Gipfel. Diese sind gespickt mit herrlichen Ausblicken auf dichten grünen Dschungel, tiefe Täler und malerisch gelegene Reisterrassen. Unser erster Stopp auf dem Wege zum Gipfel ist der Wachirathan Wasserfall, er wird auch als Khongyong Wasserfall bezeichnet und ist einer der am häufigsten aufgesuchten Wasserfälle Thailands. Wir sind zum Glück in der Woche unterwegs, denn am Wochenende soll es hier mitunter recht voll werden. Wer möchte, kann auch gleich bis zum Parkplatz unterhalb des Berggipfels fahren und dann zu Fuss bis zum Wasserfall laufen. Es ist ein herrliches und erfrischendes Spektakel am frühen Morgen! Das Wasser stürzt aus einer Höhe von 70 Metern herab. Man muss es gesehen haben!
Nicht weniger spektakulär, aber etwas kleiner ist der Sirithan Wasserfall auf der anderen Seite von der Hauptstrasse, etwas näher am Gipfel im Walde versteckt. Die thailändische Königin Sirikit fand grossen Gefallen an dem Wasserfall und verlieh ihm offiziell ihren Namen. Es gibt noch vieles zu entdecken auf dem Wege zum Gipfel, verrät uns unser Reiseführer, aber wir sind froh, endlich angekommen zu sein, um uns in der klaren und kühlen Bergluft die Beine zu vertreten.
Auf dem Doi Inthanon
Seinen Namen hat der Berg von Prinz Intha Witchayanon, einem Regenten von Chiang Mai, der im 19. Jahrhundert lebte. Seine sterblichen Überreste finden sich in einem Schrein im Wald. Der Berg wurde fortan Doi Luang, das heisst “Königlicher Berg” genannt, bis daraus Doi Inthanon wurde. Die Hauptsehenswürdigkeit dort oben sind jedoch die “Chedis”, thailändische Pagoden, welche zu Ehren von König Bhumibol und Königin Sirikit zu deren 60. Geburtstag von der thailändischen Armee errichtet wurden. Umrahmt sind die beiden modernen Pagoden von einem wunderschönen Blumengarten. Nach dem Besuch der Pagoden Napamatanee Don und Napaphon Bhumisiri, wie sie in der thailändischen Sprache heissen, geht es in das Bergrestaurant zum Mittagessen. Die Fahrt, der Eintritt in den Park, das Mittagessen und Mineralwasser sind im Preis inbegriffen.
Den Urwald erkunden
Vom Parkplatz unterhalb der Bergspitze führen Wanderwege zu den Wasserfällen, zum Gipfel und zu einheimischen Völkern. Unsere Tour beinhaltet einen Besuch im Dorf Sobhad in den Hügeln der Karen. Am Doi Inthanon leben noch indigene Bergvölker vom Stamme der Karen und Hmong. Der thailändische König konnte sie dazu bewegen, statt Opium erfolgreich Blumen und Gemüse anzubauen, ausserdem profitieren sie vom Tourismus, ohne ihre eigene Kultur aufzugeben.
Einige Touren bieten Kaffee und Mittagessen im Dorf an und führen auch zu den ländlichen Märkten am Rande der Strasse, wo Obst, Kleidung und Kunsthandwerk angeboten werden. Ein grossartiges Erlebnis ist für uns die Wanderung auf dem 4 Kilometer langen Naturlehrpfad Pha Dok Siew, während unser Guide uns die Flora und Fauna entlang des Weges erklärt.
Tipps für Erkundigungen auf eigene Faust
Eine Empfehlung ist der Mae Ya Wasserfall. Er liegt abeits des regulären touristischen Programms und zählt zu den schönsten Naturphänomenen der Region. Er stürzt über eine Strecke von 250 Metern herab und ist einer der grössten Wasserfälle Thailands. Wer Zeit und Lust hat, kann hier ein erfrischendes Bad nehmen! Vom Parkplatz führt ein nur 20minütiger Fussweg durch den Wald dorthin.
Ein herrlicher Spaziergang ist der Ang Ka Luang Nature Trail, der einen durch ein geradezu mystisches Hochlandmoorgebiet unterhalb des Gipfels führt.
Wer im Doi Inthanon Nationalpark übernachten möchte, zum Beispiel in Chom Thong, hat zudem die Möglichkeit, vom Kew Mae Pan Viewpoint aus den Sonnenaufgang zu geniessen.
Ein typisch thailändisches Dorf ist Ban Mae Klang Luang im Nationalpark. Wer einmal ländliche Idylle und die Arbeit der Reisbauern erleben möchte, ist hier genau richtig.
Fazit
Wir sind beeindruckt von der herrlichen Aussicht am Berg, den Wasserfällen und Wanderwegen. Es hat uns nicht nur die Ursprünglichkeit und landschaftliche Schönheit Thailands nähergebracht, sondern die Begegnung mit den Bergvölkern war auch in kultureller Hinsicht ein Erlebnis!
Bis auf die beiden Pagoden und das Restaurant am Berg ist die Natur jedoch nicht unbedingt barrierefrei, deshalb sollte man gut zu Fuss sein, um am Berg zu wandern. Auch ist es auf dem Berg recht kühl, für geeignete Kleidung muss gesorgt sein!